Eine Familie lässt anlässlich des 70. Geburtstag ihres kreativen Stammvaters das Super-8 Material digitalisieren, welches der Jubilar in den 1970iger Jahren an der Filmkamera zusammengetragen hat. Beim ersten Durchsehen der DVD erweist sich die bunte Bilderflut in ihrer Stummheit so als nicht verschenkbar. Da erinnert sich jemand an das alte Vorhaben, seiner Sammlung eine Tonspur zu verpassen. Dies führt dann schließlich zum Auftrag, das Archivmaterial sortieren, zu vertonen und in ein präsentierbares Produkt überzuführen. Obwohl es seitens der Auftraggeber keine Vorstellung bezüglich einer Klang-Ästhetik gibt, nehme ich diese Herausforderung als gestandener Compiler des Stubnitz Media Archives gern entgegen.

Um das heterogene Material in einen Gesamtzusammenhang zu bringen, füge ich zuerst durchgehend einen Original Projektor-Klang hinzu. Dadurch kann die usrprüngliche Darbietungs-Athmosphäre wieder hergestellt werden. Das Geräusch findet sich glücklicherweise im Mitschnitt einer alten Installation mit S8 Projektoren. Nun wird inhaltlich grob aufgeteilt und jeder Abschnitt bekommt ein ausgesuchtes Stück Musik aus meinem Archiv zugewiesen. Das gesamte Klangmaterial wird daraufhin passend zu den Bildern modifiert, wobei so viel „Stille“ – sprich, Projektorengeräusch – wie möglich stehen bleiben soll.Ganz zuletzt werden dann noch Details im Bild- und Klangmaterial bearbeitet, zu krasse Schnitte verfeinert, Horizonte angeglichen und Titel gesetzt.